Die digitale Welt wächst, mobiles Internet wird immer wichtiger und User zunehmend ungeduldiger. Das Problem vieler mobiler Webseiten: lange Ladezeiten, die zu hohen Absprungraten führen. Können AMPs hier Abhilfe schaffen?

Was ist AMP?

„Accelerated Mobile Pages“ – kurz AMP – ist ein von Google ins Leben gerufenes Projekt zur Senkung der Ladezeiten auf Mobilgeräten. Das AMP-Projekt ist eine Open-Source-Initiative, die in Zusammenarbeit zahlreicher Entwickler, Verlage, Webseiten, Vertriebsplattformen und Tech-Unternehmen entstand. Im Februar 2016 wurden die ersten AMP Seiten live gestellt. Ziel des Projektes ist es, das Internet für User noch nutzerfreundlicher zu machen – mit optisch ansprechenden und schnellen Websites und Anzeigen. AMP Seiten werden auf der mobilen Suchergebnisseite von Google ausgespielt und sind am kleinen Blitz-Symbol erkennbar.

AMP Seiten: Google Screenshot

Warum sind AMPs wichtig?

Etwa 51 % der Internet-User nutzen Smartphones oder Tablets zum Surfen – Tendenz steigend – und der Desktop PC rückt zunehmend in den Hintergrund. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, führt kein Weg daran vorbei, die eigenen mobilen Websites zu optimieren.

Webseiten-Betreiber verlieren mit jeder Sekunde Wartezeit Seitenbesucher und potenzielle Kunden. Nach Google Angaben verlassen 40 % aller Besucher die Webseite, wenn sie nicht innerhalb von drei Sekunden geladen ist. Mit AMPs lässt sich die Ladezeit um bis zu 85 % optimieren – ein entscheidender Vorteil für alle Beteiligten.

Für wenn sind AMP Seiten sinnvoll?

Theoretisch bieten sich AMPs für jeden an, der mit seiner Website über Google gefunden werden möchte. Enorm profitieren können Branchen, bei denen es sehr stark auf Schnelligkeit und Aktualität ankommt – wie beispielsweise Nachrichtendienste.

Doch auch für Betreiber von Online-Shops kann AMP interessant sein, um die Ladegeschwindigkeiten der eigenen Seiten und damit auch die User Experience zu verbessern. Für Websites, bei denen die grafische Darstellung eine starke Rolle spielt, ist AMP unter Umständen weniger geeignet, da die optische Wirkung verloren gehen könnte. Tipps zur Erstellung der ersten eigenen AMP-Seite gibt’s hier.

Auch wenn AMP für die eigene Website weniger sinnvoll erscheint, sollte immer darauf geachtet werden, dass die Seite mobile-friendly ist und auf Mobilgeräten gut dargestellt wird.

AMP Seiten: Screenshot MADD Agency Webseite

Gibt es einen Unterschied zwischen mobil-optimierten Seiten und AMPs?

Responsive Webdesign – die Mobil-Optimierung von Websites – konzentriert sich in erster Linie auf das Rendering von Inhalten. Mobil optimierte Seiten passen sich an den entsprechenden Bildschirmen an und werden sowohl auf Desktop PCs, Laptops und Mobilgeräten angezeigt. AMP Seiten hingegen sind nur für mobile Geräte geeignet. Mobil optimierte Seiten sind demnach flexibler, weisen allerdings auch Problematiken auf: Die Website muss für jedes Endgerät neu gestaltet werden. Zudem ist die Ladegeschwindigkeit in der Regel höher als bei AMP Seiten.

Vorteile und Nachteile von AMP

Vorteile Nachteile
AMP Seiten laden schneller und verbrauchen weniger Datenvolumen Ein Zoomen von Bildern ist auf AMP Seiten nicht möglich
Schnellere Ladezeiten verringern die Absprungraten und erhöhen die Verweildauer Videos lassen sich nicht direkt auf den Seiten implementieren (nur, wenn sie z. B. über YouTube gehostet werden)
AMP Seiten werden in den organischen Suchergebnissen angezeigt > User gelangen schneller zu den gesuchten Informationen, Webseiten-Betreiber können eine höhere Bekanntheit erreichen und mehr Klicks generieren Animierte Features, die User zur Interaktion bewegen sollen (z. B. Pop-ups, Toolbars) funktionieren nicht
Die Nutzung von AMP ist zwar kein direkter Rankingfaktor, beeinflusst allerdings positiv die User-Signale, die ins Ranking einfließen Website-Inhalte werden über den Google-Server ausgeliefert, was zu Traffic-Verlust führt

Fazit

AMPs sind vor allem für Websites mit statischem Content interessant – wie Newsseiten oder Blogs. Interaktive Inhalte werden derzeit nicht berücksichtigt. Doch dies kann sich in Zukunft ändern. Daher lohnt es sich für alle Webseitenbetreiber, die über die Google-Suche auf sich aufmerksam machen wollen, sich mit Accelerated Mobile Pages und deren Vorteilen auseinanderzusetzen.